25.10.2025
Zwischen Tränen und Licht – Trauer und Hoffnung
Liebe Leserinnen und Leser,
Trauer und Hoffnung – zwei Worte, die auf den ersten Blick nicht zueinander passen. Das eine spricht von Schmerz, von Verlust, von Dunkelheit. Das andere von Zuversicht, von Zukunft, von Licht.
Und doch gehören sie im christlichen Glauben untrennbar zusammen. Wenn wir trauern, spüren wir den Schmerz darüber, was nicht mehr ist. Die Leere, die ein Mensch hinterlässt, die Fragen, die offenbleiben, die Sehnsucht, die bleibt. Trauer ist keine Störung unseres Lebens – sie ist ein Teil davon. Sie zeigt, dass da Liebe war. Und dass diese Liebe weiterlebt. Aber wir trauern nicht ohne Hoffnung. Der Apostel Paulus schreibt:
Wir wollen euch nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Quelle: 1 Thess 4,13
Unsere Hoffnung gründet sich auf Christus – auf seinen Tod und seine Auferstehung. Er hat den Weg durch das Dunkel hindurch gebahnt.
Er hat gezeigt: Der Tod ist nicht das Ende. Es gibt ein Leben danach. Ein Wiedersehen. Ein Ankommen bei Gott.
Diese Hoffnung nimmt die Trauer nicht weg. Aber sie verwandelt sie. Sie schenkt ihr Richtung. Sie gibt uns Kraft, weiterzugehen – Schritt für Schritt, mit dem Vertrauen, dass Gott jeden Tränenweg mitgeht.
Vielleicht kann unsere Hoffnung so zu einem kleinen Licht werden – nicht grell, nicht laut, aber leuchtend genug, um weiterzugehen. In der Liebe, die bleibt. Im Glauben, der trägt. Und im Wissen: Unsere Verstorbenen sind nicht verloren. Sie sind bei Gott – und in unseren Herzen.
Die Liebe hört niemals auf. Quelle: 1 Kor 13,8
Gebet in Trauer und Hoffnung
Guter Gott,
du siehst unsere Trauer,
du kennst unsere Tränen
und den Schmerz, der bleibt.
Aber du bist da.
Mitten in unserer Dunkelheit
schenkst du uns das Licht der Hoff-
nung. Du hast den Tod besiegt
und rufst uns zum Leben.
Sei bei uns, wenn Worte fehlen.
Tröste uns mit deiner Nähe.
Stärke unseren Glauben, dass unsere
Lieben bei dir geborgen sind
und wir einander wiedersehen.
Du bist der Gott des Lebens.
Dir vertrauen wir –
heute und alle Tage.
Amen.
Conny Hahn
Wort-Gottes-Beauftragte und Beerdigungsleiterin im Kirchort Hattenheim