Hospiz-Dienst

In Würde die letzten Tage des Lebens verbringen.

Die Ökumenische Hospiz-Initiative wurde im Februar 1999 in evangelischer und katholischer Trägerschaft in Rüdesheim gegründet. Im September 2000 wurde sie ein eigenständiger Verein mit dem Ziel, schwerkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen zu begleiten, zu unterstützen und ihnen zu ermöglichen, bis zum letzten Augenblick in Würde und möglichst schmerzfrei in ihrer vertrauten Umgebung zu leben. 

Im Mittelpunkt der Arbeit steht der kranke Mensch mit seinen körperlichen, seelischen, sozialen, religiösen und spirituellen Bedürfnissen. Die Begleitung und Betreuung geschieht allen Menschen, die sie wünschen und brauchen - unabhängig von Herkunft, religiöser und weltanschaulicher Überzeugung und sozialer Stellung. 

Die meisten Menschen haben den Wunsch, in der vertrauten Umgebung zu sterben. Fünf hauptamtliche Hospizschwestern (Palliativ-Fachkräfte) beraten und unterstützen die Patienten und deren Angehörige zu Hause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus. Sie entlasten und geben Sicherheit durch eine 24-Stunden-Rufbereitschaft an 7 Tagen in der Woche.
Bei Bedarf und nach Wunsch können auch gut ausgebildete ehrenamtliche Hospizhelferinnen und –helfer eingesetzt werden.

Seit Oktober 2013 arbeiten wir mit dem Zentrum für Ambulante Palliativversorgung (ZAPV) in Wiesbaden zusammen.   

Pfarrerin Beate Jung-Henkel, 1. Vorsitzende

Das Hospiz-Zimmer

Nicht allen Menschen ist es möglich, bis zuletzt zu Hause versorgt, gepflegt und begleitet zu werden. Daher hat die Ökumenische Hospiz-Initiative in Zusammenarbeit mit dem SCIVIAS-Krankenhaus Sankt Josef in Rüdesheim vor 10 Jahren ein Hospiz-Zimmer eingerichtet: Einen behütenden Ort für letzte Tage, an dem auch die Angehörigen die Möglichkeit haben, rund um die Uhr bei ihrem Patienten zu sein und die letzte Zeit gemeinsam zu erleben. Dieses Zimmer wird von der Ökumenischen Hospiz-Initiative verantwortet, getragen und finanziert. 

Weitere Aufgaben und Angebote

Außer der regelmäßigen Qualifizierung für ehrenamtliche Hospizhelfer und –helferinnen gibt es Fortbildungsangebote für Interessenten aus den Arbeitsfeldern Altenhilfe und Krankenhaus und für Berufe aus dem psycho-sozialen Bereich. Regelmäßig finden Vortragsabende und Informations-veranstaltungen für die Bevölkerung statt. In unserer  Beratungs- und Geschäftsstelle in Rüdesheim sind wir zu den Bürozeiten und jederzeit nach Vereinbarung zu sprechen.

Kosten

Die Anfragen nach unserer Arbeit häufen sich und die Zahl der begleiteten Menschen steigt jährlich. Dennoch ist die Begleitung und Betreuung durch die Ökumenische Hospiz-Initiative  für die Patienten unentgeltlich. Die Kosten werden im Wesentlichen durch Spenden und Mitgliedsbeiträge gedeckt. Um die Arbeit gewährleisten zu können, braucht es die vielfältige Hilfe der Rheingauer Bevölkerung durch Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit und die Mitgliedschaft im Verein. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung. 

Neuer Name

Das 15jährige Jubiläum wurde u.a. zum Anlass genommen, den Vereinsnamen  zu ändern. Schon seit einigen Jahren entspricht er nicht mehr der Organisationsform einer Initiative. Zudem soll auch im Namen deutlich sein, dass wir in unserer Arbeit für den gesamten Rheingau zuständig sind. 

Liebe Rheingauerinnen und Rheingauer,

gerne würde ich mich als neues "Gesicht" in Rüdesheim bei Ihnen vorstellen, aber Gesichter sind in einer solchen Zeit eine schwierige Sache. Ich habe Rüdesheim bisher anders kennengelernt, als es mir bislang bekannt war - nämlich mit recht leeren Straßen und maskierten Menschen, also "Halbgesichtern". Und trotzdem kann ich schon jetzt nach wenigen Wochen sagen: Ich bin sehr gerne hier! Und nun nicht nur als Kloster- und Konzertbesucherin oder Ausflüglerin.   

Als Nachfolgerin von Pfarrerin Beate Jung-Henkel habe ich im Januar meine Tätigkeit im St. Josefs-Hospital und im Hospiz-Dienst Rheingau e.V. aufgenommen. Ich komme aus Mainz, wo ich bisher die Leitung der dortigen Notfallseelsorge mit einem katholischen Kollegen inne hatte und in der Mainzer Uniklinik Seelsorgerin war.

Mein beruflicher Werdegang als Pfarrerin (der indirekt bereits vor langer Zeit in einem Frankfurter Pfarrhaus begann) hat mich schon an einige Stationen geführt - von Rheinhessen über Kanada nach Heidenrod (Dickschied und benachbarte Dörfer), von Kirchengemeinden dort im Taunus und dann in Mainz, jetzt schließlich in den Rheingau. Schon lange war mir bewusst, dass mein Herz sehr für die Seelsorge schlägt, was mich zu zahlreichen Weiterbildungen und Vertiefungen geführt hat, und dabei ist die Hospiz- und  Palliativseelsorge nochmals besonders zu nennen.

Im Mainzer Hospizverein konnte ich ehrenamtlich einige Jahre mitwirken. In all diesen Jahren wuchs auch die Familie, drei Jugendliche und ein Hund halten mich privat auf Trab. Und jetzt ein neues berufliches Kapitel! Viel Neues, aber auch Vertrautes.

Die Seelsorge in Krisen, in Sterbesituationen, bei Trauer oder Freud des Lebens ist auch hier meine Hauptaufgabe. Und das Dekanat Rheingau-Taunus ist mir ja durch meine Zeit in Heidenrod ebenfalls nicht ganz fremd, manche evangelische und katholische Kollegen kenne ich noch.

Neuanfänge und Abschiede finden derzeit ja wie vieles unter sehr erschwerten Bedingungen statt. Aber sie gehören zum Leben dazu. Dabei ist mir etwas in der Zeit der Pandemie wichtig geworden - wo wir täglich mehr als genug schlechte Nachrichten hören und wo die Lage für eine lange Zeit noch nicht kalkulierbar sein wird, will ich das Gute, was mir in dieser Zeit begegnet, doppelt und dreifach beachten. Und davon gibt es schon bei diesem Neuanfang vieles:

Ich bin froh über das, was ich hier vorfinde, was Pfarrerin Jung-Henkel durch einen unermüdlichen Einsatz hier bereits aufgebaut hat und viele andere mit ihr, und woran ich jetzt mit meinen Erfahrungen anknüpfen darf.

Ich bin dankbar für die Begegnungen, die ich bereits erleben durfte - manchmal in gut gelüfteten Räumen, manchmal draußen, immer mit Masken im Gesicht, oft am Krankenbett, vieles am Telefon oder am Bildschirm - aber durchweg mit Menschen, die mir freundlich begegnen und auf die ich mich freue.

Und die Geschenke dieser Region: Gottes Natur und die Gotteshäuser. Ich freue mich auf die Kirchen und Gottesdienststätten, auf die Konvente, Klöster, auf Gemeinschaften und Gemeinden und den gemeinsam gelebten Glauben. Ökumene ist Herzstück der Arbeit hier und auch für mich persönlich, in überaus hilfreicher Weise konnte ich schon mit Frau Hollingshaus und Pater Johnson Zusammenarbeit und Ökumene erleben, ich freue mich auf weitere Erfahrungen.

Gottes Natur: Wo ist es schöner?, kann man zu Recht fragen. Es gibt wenige Arbeitsorte, wo man eine kleine Pilgerstrecke so gut erreichen kann, und dabei den Rhein überblickt bis hin zum Rochusberg -eine wunderbare Weite.

In all diesen erfahrenen Segen bewegen mich auch hier die Fragen, die mich schon immer beschäftig haben:

- Wie trägt mein Glaube gerade da, wo er am meisten in Frage gestellt wird?
- Wie können wir als Christen gut diakonisch, ethisch, spirituell und theologisch unsere Welt zum Guten mitgestalten, die Hoffnung wach halten und fördern - gerade in Krisen wie der gegenwärtigen?

Mit anderen Menschen angesichts des Todes und anderer existenziellen Fragen Glauben, Solidarität und Zuversicht leben und weitergeben, das möchte ich auch hier versuchen.

Nun freue ich mich sehr darauf, auch von Ihnen etwas zu erfahren, manche näher kennenzulernen und Fuß zu fassen - und hoffe bald auf Begegnungen wirklich "von Angesicht zu Angesicht".

Gottes Segen, bleiben Sie wohlbehalten und behütet!

Renata Kiworr-Ruppenthal

Pfarramt für Hospizarbeit und Krankenhausseelsorge Rüdesheim am Rhein
Eibinger Straße 9, 65385 Rüdesheim

Mobil: 01719179713  / Festnetz: 06131 3330572
Renata.Kiworr-Ruppenthal@ekhn.de
RKiworr-Ruppenthal@joho-rheingau.de

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