01.03.2025

Impuls zum März

Impuls als Vorwort von Diakon i.R. Siebers im Pfarrbrief März 2025

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

unser Jahreslauf ist von Abwechslungen geprägt. Es gibt Festzeiten und es gibt auch ruhigere Zeiten. Im Monat März ist die Fastnachtszeit vorbei, eine ausgelassene Zeit ist zu Ende, in der die pralle Lebensfreude zum Ausdruck kam. Mit dem Aschermittwoch ist dies vorüber und es beginnt eine ruhigere Zeit, nämlich die Fastenzeit. Eigentlich frage ich mich immer, ob tatsächlich eine ruhigere Zeit begonnen hat.

Mein Eindruck ist, das Leben läuft weiter auf Hochtouren – jeden Tag Spaß, jeden Tag aus dem Vollen schöpfen. Die Bibel gibt uns einen wichtigen Hinweis für die Zeit der 40 Tage der Fastenzeit, der Vorbereitung auf das Osterfest. Es ist der Dreiklang, der ganz eng zusammengehört und der uns in die ganze Tiefe des Menschseins führt. Von drei Dingen ist immer wieder in einem inneren Zusammenhang die Rede: vom Fasten, vom Beten und vom Almosen-Geben. Das klingt zunächst reichlich altmodisch, und es sieht so aus, als ob das „Religiöse Sonderübungen“ wären, vielleicht für einen ganz bestimmten Typ von Christen oder unter Umständen auch nur für Ordensgemeinschaften oder Pfarrer und Diakone.

Aber was ist denn damit gemeint? Das Fasten ist nicht zuerst der Verzicht auf Speise allein. Es bedeutet, dass wir leer werden von dem, was wir täglich konsumieren, dass wir frei werden von dem, was wir gedankenlos tun, oft im Übermaß tun, auch vielleicht von dem, was wir oft für ganz unbedingt wichtig halten in unserem Leben. Wir spüren, wie satt wir oftmals sind, von all dem, was wir konsumieren, beim Essen, beim Sehen, beim Umgang mit den Medien. Es tut uns bestimmt gut, in diesen Wochen bis Ostern auf das eine oder andere zu verzichten, das uns zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Der Verzicht nimmt nicht, er gibt Quelle: Martin Heidegger

Wir nehmen dann den Reichtum in unserem Leben wieder wahr und lernen ihn wieder neu schätzen. Dann ist an Aschermittwoch nicht alles vorüber, sondern etwas anderes, etwas Neues, etwas Bereicherndes beginnt.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Diakon i.R. Hans-Jürgen Siebers

Dieser Impuls würde als Vorwort im Pfarrbrief März 2025 abgedruckt:

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