Damit Frieden wächst
Unsere Pfarrei feierte gemeinsam das Pfingstfest
Der Pfingstsonntag ist in unserer Pfarrei bereits seit einigen Jahren der Tag, an dem die Gläubigen aus allen zwölf Kirchorten zu einem gemeinsamen Gottesdienst in Kloster Eberbach zusammenkommen.
Dass in diesem Jahr eine überraschend große Zahl von Katholiken, nämlich 450 Menschen, den Weg zum Kloster gefunden hat, mag am Aufwand gelegen haben, mit dem der Gottesdienst vorbereitet wurde. Vielleicht sorgte aber auch die Situation in Deutschland und der Welt dafür, dass die Menschen den Wunsch nach einem gemeinsam verbrachten Sonntag in der besonderen Atmosphäre der Basilika verspürten. Was auch immer der Grund gewesen sein mag, die Gestaltung des Gottesdienstes dürfte keinen enttäuscht haben, der bereit war, sich dem Gedanken des Pfingstfestes hinzugeben. Auch zufällige Kirchenbesucher, die eigentlich zur Besichtigung des Klosters gekommen waren, ließen sich von der feierlichen Stimmung anstecken und suchten sich einen freien Platz, um zu bleiben.
Zur Einleitung war Dr. Ursula Immesberger, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, auf das Motto des Tages eingegangen: „Das diesjährige Leitwort der Pfingstaktion von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, lautet: „Damit FRIEDEN wächst. Du machst den Unterschied! So heißt es hier und darauf kommt es an. Sicher: wir, jeder Einzelne von uns und auch nicht wir alle hier in unserer Pfarrei, nicht wir alle hier im Rheingau können den Frieden im Heiligen Land, in der Ukraine, in den Kriegsgebieten dieser Welt wiederherstellen. Wir können nur bei uns anfangen, Frieden zu stiften, im Frieden miteinander zu leben. Und wenn dies überall im Kleinen Wirklichkeit wird, dann kann Frieden wachsen bei uns und überall auf der Welt.“
Die Liturgie selbst stellte die Ankunft des Heiligen Geistes in den Mittelpunkt der Feier, die musikalisch unter der Gesamtleitung von Dr. Markus Hollingshaus von Sängerinnen und Sängern aus der gesamten Pfarrei, der Choralschola Kiedrich und den Markus-Bläsern aus Erbach gestaltet wurde. Hauptzelebrant war Pfarrer Dr. Robert Nandkisore, begleitet vom gesamten Pastoralteam der Pfarrei. Die Predigt hielt Pfarrer Peter Lauer, der sich am Beispiel des Films „Bruce almighty“ mit der Frage beschäftigte, wie sehr ein Mensch trotz Allmacht von der Liebe abhängig ist und was es braucht, um sein Leben mit Liebe zu erfüllen.
Für die Kinder hatte Gemeindereferent Eberhard Vogt einen eigenen Gottesdienst im Kapitelsaal vorbereitet. Bei der Rückkehr in die Basilika hatten Kinder und Jugendliche Wunderkerzen mitgebracht, die beim Abbrennen die Feuerzungen symbolisierten, die die Ankunft des Heiligen Geistes begleitet haben.
Nach einem langen Gottesdienst bestand anschließend Gelegenheit zum Austausch bei einem Glas Wein in der Klostergasse, die von den Gottesdienstbesuchern gern wahrgenommen wurde. Sehr angetan zeigten sich alle Anwesenden von der gestiegenen Zahl von Gläubigen, die zum Kloster Eberbach gekommen waren, zeigen die Zahlen doch weiterhin eher in die andere Richtung. Um diesem Trend entgegen zu wirken, bemüht sich die Pfarrei verstärkt darum, die Verbindung und den Austausch zwischen den Kirchorten zu intensivieren, was nach dem absehbaren Weggang von Pfarrer Lauer unabdingbar ist, um das geistliche Angebot und damit das Leben in der Pfarrei aufrecht zu erhalten.
Sabine Fladung