"Betroffene zeigen Gesicht" in Johannisberg

"Betroffene zeigen Gesicht"

In der Fotoausstellung kommen Menschen auf eindrückliche Weise zu Wort, die in ihrer Kindheit sexualisierte Gewalt innerhalb der Kirche erlebt haben.

Statt trockener Zahlen und Fakten, wie sie in zahlreichen veröffentlichten Gutachten zu finden sind, präsentiert die Fotoausstellung bewegende Einzelschicksale.

Dr. Ilonka Czerny, die Fachbereichsleiterin für Kunst der Diözese Rottenburg-Stuttgart, hat Kindheitsfotos der Betroffenen mit kurzen, persönlichen Texten kombiniert, um authentische Zeugnisse zu schaffen, die beim Betrachten tief berühren.

Im Seitenschiff der Basilika in Johannisberg finden Sie weitere Hinweise zur Prävention und zur Kultur der Achtsamkeit sowie weitere Informations- und Kontaktmöglichkeiten.

Zeitweise wird es auch Präsenzzeiten von Seelsorgerinnen und Seelsorgern geben. Claudia Schmidt, Mitglied des Betroffenenbeirates im Bistum Limburg, wird bei der Eröffnung und bei verschiedenen Veranstaltungen vor Ort sein.

Erstmals wurde die Ausstellung beim Katholikentag 2022 in Stuttgart gezeigt. Im Bistum Limburg war die Ausstellung Teil des Kreuzfests 2023, sie bildet zeitgleich den Abschluss der Implementierungsphase des MHG-Projektes (I-MHG). Dessen Ziel war es, mehr als 60 Maßnahmen zur Bekämpfung von Missbrauch im Bistum Limburg bis September 2023 umzusetzen.

In Absprache mit dem jeweiligen Betroffenenbeirat der Bistümer Fulda und Limburg haben die Verantwortlichen für die Implementierung die Ausstellung ausgewählt, „um auf diese Weise das Ende der Implementierungsphase und damit die eigenverantwortliche Weiterführung der Maßnahmen, „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ deutlich zu markieren“, schreibt Bischof Bätzing zur Ausstellung.

Fühlen Sie sich eingeladen, die Fotoausstellung zu betrachten. Es soll ein Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sein, unter dem Motto ´Kirche hat Fehler gemacht. Kirche lernt. Kirche verändert sich.´

Marcus Fischer, Pfarrer
Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau