Gründungsgottesdienst Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau
Vertrauen und Zuversicht
Gründungsgottesdienst der neuen Pfarrei
"Aus 12 mach 1!" - Mit diesen Worten begann die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Dr. Ursula Immesberger, die Begrüßung aller, die zum Gründungsgottesdienst der neuen Pfarrei "St. Peter und Paul Rheingau" am Sonntagnachmittag (17.01.2016) nach Eltville gekommen waren.
Aus 12 ursprünglich selbständigen Ortspfarreien wurde durch die offizielle Ernennung an diesem Tag eine einzige. Aus den Kirchorten waren viele Menschen in die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Eltville gekommen, um dem feierlichen Akt beizuwohnen.
Der Gottesdienst wurde von Weihbischof Dr. Thomas Löhr zelebriert. Die beiden Pfarrer Dr. Robert Nandkisore und Ralph Senft wurden zu Leitern der Pfarrei "in solidum" ernannt. Diese kirchenrechtliche Regelung überträgt die Seelsorge für die Pfarrei beiden Priestern solidarisch, wenn auch mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten: Pfr. Dr. Nandisore wird als Moderator für die Priesterequip im Rheingau fungieren, Pfr. Senft übernimmt die Vermögensverwaltung.
Gekommen waren auch fast alle Mitglieder des Pastoralteams (einer war durch Krankheit verhindert), Priester aus den umliegenden Pfarreien, die evangelische Pfarrerin Clarissa Graz aus der Triangelis-Gemeinde sowie eine stattliche Anzahl von Messdienerinnen und Messdienern aus allen Kirchorten.
Nach dem Verlesen und Überreichen der Ernennungsurkunden wurden die alten Taufbücher der bisherigen Pfarreien von den Pfarrsekretärinnen nach vorne gebracht und gegen ein einziges neues Taufbuch ausgetauscht. Das geschah zu den eingängigen Klängen eines Hymnus, der das "Jahr der Barmherzigkeit" begleitet.
Musikalisch fulminant ging es weiter. Der Organist Dr. Markus Hollingshaus hatte für sämtliche Lieder Chorsätze erarbeitet und monatelang mit Sängerinnen und Sängern aller Kirchorte einstudiert. Geleitet wurde der Chor von Andreas Haarmann. Auch die St.-Markus-Bläser aus Erbach unter der Leitung von Harald Zerbe und Philipp Herrlein am Schlagzeug untermalten den Chor- und Gemeindegesang auf so einmalige Art und Weise, dass eine sehr lebendige und hoffnungsfrohe Stimmung entstand.
"Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!", hieß es im Antwortgesang nach der ersten Lesung. Zu diesem Vertrauen rief Weihbischof Dr. Löhr auch in seiner Predigt auf: Viele verschiedene Menschen aus verschiedenen Kirchorten kommen mit ihren vielen verschiedenen Gaben und Fähigkeiten in der neuen Pfarrei zusammen. Aber sie tun es in dem einen Geist Jesu Christi. Wenn ER nicht aus dem Blick gerät, sondern bei allem Engagement und Tatendrang klar bleibt, dass ER es ist, der uns sagt, was zu tun ist - dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. So, wie Jesus zur Hochzeit von Kanaa eingeladen war, so sollen auch wir ihn einladen: in unsere Sitzungen und zu unseren Festen, zu den Gruppenstunden und Ausflügen. Dann können wir darauf vertrauen, dass er unsere Bemühungen zu etwas ganz Besonderem werden lassen wird, so wie er damals das Wasser in schmackhaften Wein verwandelte.
Auch die Fürbitten standen unter dem Stern "Einheit in Vielheit". Vorbereitet worden waren sie von den Mitgliedern des neuen Pfarrgemeinderats auf dem gerade begangenen gemeinsamen geistlichen Wochenende. Als sie sie vortrugen, baten sie dabei um die Fähigkeiten und Begabungen, die den jeweiligen Patronen der Kirchorte zu eigen sind.
Am Ende des Gottesdienstes sprach Pfarrer Markus Fischer, der zusammen mit Pfarrer Michael Pauly die Nachbarpfarrei Heilig Kreuz leitet, allen Menschen in der Pfarrei St. Peter und Paul seine Glückwünsche aus. Am Montag sei es genau ein Jahr her, dass die Pfarrei Heilig Kreuz gegründet worden sei. In Zukunft könne man dann ja gemeinsam Geburtstag feiern, so Pfarrer Fischer.
Im Anschluss an den knapp zweistündigen Gründungsgottesdienst wurde zum Umtrunk ins Pfarrzentrum eingeladen, um einander zu begegnen, sich wiederzusehen oder kennenzulernen. So endete der Nachmittag in der frohen Zuversicht darauf, dass Gott den Weg mit uns in die neue Pfarrei mitgeht - und dabei nicht nur Wasser in Wein, sondern vielleicht auch Klagen in Tanzen verwandelt.
Anke Jarzina