Vorschulprogramm
Das Vorschulprogramm in unserer Kita
Die Hinführung zur Schulfähigkeit beginnt bereits mit dem Eintritt in unsere Kita. Dennoch ist uns bewusst, dass ein Kind im Vorschulalter häufig mit zwiespältigen Gefühlen konfrontiert ist. Eine intensive Begleitung in dieser Zeit bereitet unsere Kinder auf die neue Herausforderung vor.
Die neuen Vorschulkinder
Nach den Sommerferien steht in der Regel bereits fest, wer im kommenden Sommer eingeschult wird.
Alle Kinder, die bis zum Stichtag 01.07. des Folgejahres das 6. Lebensjahr vollendet haben, sind schulpflichtig. Für jüngere Kinder gibt es die Möglichkeit, auf Antrag (beim Schulleiter) vorzeitig eingeschult zu werden. Ebenso gibt es die Regelung, dass Kinder aufgrund einer noch nicht erreichten Schulfähigkeit für ein Jahr zurückgestellt werden können (ausschließlich durch den Schulleiter).
Durch vorhergehende oder nun vereinbarte Einzelgespräche sorgen die Mitarbeiter dafür, dass alle Eltern über die Schulfähigkeit ihres Kindes informiert sind und kennen die Stellungnahme der Gruppenerzieher bezüglich der Einschulung.
Die verbindliche Zusage, ob ein Kind vorzeitig eingeschult oder zurückgestellt wird, erfolgt meist erst im Frühjahr des Folgejahres. Bis dahin werden alle Kinder als Vorschulkind betrachtet, die bei der Schulanmeldung im März durch ihre Eltern vorgestellt und angemeldet wurden.
Die Vorschulkinder im Gruppengeschehen
Die Vorschulkinder haben in ihrer Gruppe eine besondere Rolle, denn sie bekommen vielfältige Förderangebote, um ihre Entwicklung zu einem selbstsicheren Schulkind zu stärken.
Dazu gehört die Übernahme von anspruchsvolleren Aufgaben, der intensivere Ausbau von Konzentration und Aufmerksamkeit, die angeforderte Fürsorge für Jüngere, die Förderung von eigenständigem Sozial- und sicherem Konfliktverhalten, das Erfahren ihrer Selbstwirksamkeit, unterstützt durch das Finden eigener Lösungswege und die Ausprägung einer geschickten Feinmotorik.
Treffen aller Vorschulkinder im Mehrzweckraum
Nach dem Ende der Schulherbstferien beginnt das wöchentliche Programm im Mehrzweckraum für alle Vorschulkinder. Bereits nach den Sommerferien bespricht die Leitung mit ihrem Team, welche Mitarbeiter die Verantwortung für das Programm übernehmen werden.
Die Stärke des Vorschulteams kann aufgrund der Teilnahme von I-Kindern oder außergewöhnlicher Gruppenstärke variieren. Aus diesem Grund kann auch die Entscheidung getroffen werden, zwei Vorschulgruppen zu bilden, die dann außer dem Mehrzweckraum auch einen anderen Raum belegen.
Das Vorschulteam berät sich, um anhand der Checkliste „Planung der Vorschulangebote“ und den Erfahrungen des Vorjahres die Inhalte für das gesamte Kita-Jahr festzulegen. Als Leitfaden für die inhaltliche Gestaltung der Vormittage gilt der hessische Bildungs- und Erziehungsplan, ergänzt durch Programme zur Förderung aller schulischen Basiskompetenzen. Rang- und Reihenfolge der Module werden zu Beginn partizipativ mit den Kindern erarbeitet.
Die Eltern werden durch einen Brief und ergänzende Aushänge am schwarzen Brett informiert.
Vorbereitung des Würzburger Trainingsprogramms
Ab Oktober (nach den Herbstferien) beginnt zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen in der Turnhalle das tägliche Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“. Auch hier werden die Eltern durch einen ausführlichen Elternbrief vor Beginn des Angebotes über den Inhalt informiert.
Jede Gruppe entscheidet für sich, wie sie das tägliche Programm umsetzen wird. Es kann sein, dass eine Mitarbeiterin die Hauptverantwortung in der Durchführung übernimmt und eine andere lediglich im Vertretungsfall mitwirkt, es kann aber auch sein, dass zwei oder drei Fachkräfte die Aufgabe unter sich aufteilen. Ebenso bleibt es dem Gruppenteam überlassen, den für ihre Gruppe sinnvollsten Zeitpunkt im Tagesverlauf zu wählen. Dieser kann stabil oder flexibel sein.
Die Einweisung einer Mitarbeiterin in das Trainingsprogramm kann durch ein Fortbildungsangebot erfolgen. Es ist aber auch möglich, nötige Informationen durch eine Kollegin zu erhalten, die bereits ausgebildet ist.
Das Konzept des Programms verlangt eine nur kurze Vorbereitungszeit, die Durchführung der beiden täglichen Spieleinheiten beträgt in der Regel 15-20 Minuten, kann auf Wunsch der Kinder ausgebaut werden.
Kinder, die durch Krankheit oder Urlaub längere Fehlzeiten (mehr als eine Woche) haben, können durch Weitergabe von Info an die Eltern auch privat ihre Förderung erhalten.
Besondere Aktivitäten der Vorschulkinder
Zusätzlich zu den Treffen in der Turnhalle und dem Würzburger Trainingsprogramm finden besondere Aktivitäten statt, die ebenfalls vom Vorschulteam organisiert werden. Sie vereinbaren die Termine mit den jeweiligen Institutionen und informieren die Eltern rechtzeitig darüber. Diese Informationen können Handzettel, Aushänge oder Mailings sein.
Hier zum Beispiel kommt die Zahnärztin zu Besuch und erklärt den Kinder, was beim Zähneputzen zu beachten ist.
Besuch in der Schule
Im Rahmen der „Detektivtage“ dürfen die Vorschulkinder an einer oder zwei Unterrichtsstunden einer ersten Klasse teilnehmen.
Außerdem haben sie an diesen Tagen (1-3) die Möglichkeit, die Räumlichkeiten in vielfältigen Abläufen kennen zu lernen. Die Gestaltung außerhalb des Klassenbesuchs orientiert sich an den offenen Fragen und Erwartungen der Kinder. Die Erzieherinnen lassen die Kinder gespielte Unterrichtsstunden erleben – die Bereiche erste Zahlen oder Buchstaben sind dabei wichtige Bausteine. Ein Bustraining (intern oder extern vorbereitet) ergänzt den Ablauf.
Feuerwehr
Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr Winkel besuchen an einem Vormittag die Kita, um von ihren Aufgaben zu berichten. Sie kommen mit einem großen Feuerwehrauto, in dem die Kinder reihum am Ende des Vormittages eine Runde mitfahren dürfen. In manchen Jahren ist es jedoch auch möglich, dass die Kinder zum Besuch bei der Feuerwehr eingeladen werden, dorthin spazieren und zurückgefahren werden.
Polizei
Mit dem Bus fahren die Kinder nach Rüdesheim zur Dienstelle der Polizei und erhalten eine Führung mit Erklärungen durch das gesamte Haus.
Malteser
Die Kinder spazieren zum Stützpunkt der Malteser in Winkel. Sie dürfen die Notaufnahme und den Krankenwagen besichtigen und bekommen Informationen rund um das Thema der Ersten Hilfe. Dies ist nicht in allen Jahren möglich.
Wald- und Wiesentage
In dieser Woche sind alle Vorschulkinder mehrere Tagen im Wald oder einem alternativen Gelände. Die Inhalte dieser Zeit werden durch das Vorschulteam gemeinsam mit den Kindern vorbereitet, die Auswahl der begleitenden Mitarbeiter im Team festgelegt.
Schultütenbasteln
Den Eltern werden ein oder zwei Abende angeboten, an denen sie die Möglichkeit haben, eine Schultüte für ihr Kind zu basteln.
Bibliotheksführerschein
In Kooperation mit der Leiterin der „Bibliothek im Bistum“ im St. Walburga-Zentrum erwerben die Kinder den Bibliotheksführerschein. Das Projekt umfasst vier Besuche in der Bücherei und schließt mit der Übergabe des Scheines, der Berechtigung zum Ausleihen und dem Besuch einer Märchenerzählerin ab.
Abschlussausflug
Alle Vorschulkinder verbringen einen Vormittag auf dem Gelände der Kisselmühle bei Kiedrich zum Lamatrekking.
Abschlussgottesdienst
An diesem Nachmittag sind alle Vorschulkinder und Eltern zu einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche eingeladen. Abschließend findet dort die Übergabe der Mappen und Portfolios statt. Es ist erwünscht, dass der Gottesdienst auch von den Familien der jüngeren Kinder besucht wird.
Abschlussfeier innerhalb der Gruppe
Jede Gruppe bietet eine eigene Feier zur Verabschiedung ihrer Vorschulkinder und zum Abschluss des Kindergartenjahres an.
„Rauswurf“
An ihrem letzten Kita-Tag werden die Kinder in die Arme ihrer Eltern „rausgeworfen“.
Alle anderen Kinder der Kita stehen im Flur Spalier, winken mit bunten Tüchern und singen das Lied „Viel Glück und viel Segen“. Dazu wird ein Gutschein überreicht, der dazu einlädt, die Kita einmalig an einem Tag als Schulkind zu besuchen.