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Aus dem Tod ins Leben – oder: Leben nach Ostern

Predigt von Pfr. Dr. Robert Nandkisore zum 3. Sonntag der Osterzeit (Lesejahr C)
Aus dem Tod ins Leben – oder: Leben nach Ostern
Aus dem Tod ins Leben – oder: Leben nach Ostern
Der Weg zum Erfolg für einen Schüler: Mit vielen Büchern im Arm langsam aber stetig die Stufen der akademischen Treppe empor steigen. Gibt es für uns alle so eine schöne Treppe zum Erfolg? © Gerd Altmann auf pixabay.com

Die Texte des 3. Sonntags der Osterzeit des Lesejahres C der Lesungen (Apg 5, 27–32.40b–41 und Offb 5, 11–14) und das Evangelium (Joh 21, 1–19) finden Sie online im Schott der Erzabtei Beuron oder auch bei Evangelium in Leichter Sprache.

Die Heilige Woche im Rückblick: Am Palmsonntag zog er in Jerusalem ein: Der friedliche König Jesu, der im Verlauf der Heiligen Woche sein Werk auf Erden vollendet und schließlich über den Tod siegt.

Liebe Schwestern und Brüder,

da stimmt was nicht! Nach der Apostelgeschichte blieben die Jünger nach Ostern und den Begegnungen mit dem Auferstandenen in Jerusalem, bis sie die „Kraft aus der Höhe“ (Lk 24,49) empfangen hatten, den Pfingstgeist also. Danach startete die kraftvolle Verkündigung, die sich auch durch Hindernisse und Schwierigkeiten nicht aufhalten ließ – davon hörten wir heute in der Lesung. Eine ziemlich geradlinige Erfolgsgeschichte also!

Das Evangelium allerdings beschreibt etwas anderes: Die Jünger sind in Galiläa, wohin sie – so der Auferstehungsbericht bei Markus und Matthäus – auch gehen sollten. Johannes nun berichtet genau davon. Aber was wir da hören, lässt von Begeisterung erst einmal nichts ahnen. Da ist eher Perspektivlosigkeit zu spüren: „Was sollen wir denn jetzt machen?“ „Ich gehe fischen!“ – „Na ja, dann kommt, los …!“ Und dann stellt sich auch noch Misserfolg ein. Wie mag es den Jüngern gegangen sein? Ich kann es mir vorstellen. Ich kenne das – wie viele andere sicher auch. Gerade im Blick auf die Kirche und im Blick auf das, was wir hier bewirken. Wir sind gut darin geworden, uns das schön zu reden. Das Ergebnis ist aber klar: Die Netze sind leer!

Der Unbekannte am Seeufer fragt danach: „Habt ihr keinen Fisch zu essen?“ (Joh 21,5) Es zuzugeben: „Nein!“ Das ist keine Kleinigkeit. Der Nullpunkt. Ich muss zugeben: Da ist nichts (mehr). Da sind kein Gewinn und kein Nutzen. Gut, dass uns das Evangelium das erzählt. Das ist Teil der Frohen Botschaft, der unbedingt dazugehört, sonst stimmt es nicht: Kirche, Verkündigung, Missionsarbeit – Gottes Werk lässt sich nicht aufhalten. Werden wir als Kirche also nur Erfolg haben? Vorsicht: Das stimmt nicht!

- Die Apostelgeschichte beschreibt, wie Gottes Kraft und Geist die Kirche entstehen lassen. Wie sie durch Konflikte und Krisen eine Gestalt gewinnt, bunter und vielfältiger wird. Von Jerusalem breitet sie sich aus, unaufhaltsam. Gott bedient sich der Apostel und ihrer Gaben, um Sein Heilswerk voranzubringen. Das ist das eine. Gott lässt sich nicht stoppen. Das andere gehört aber unbedingt dazu: unser Beitrag!

Wir sind es durch unsere Kultur und Erziehung so sehr gewohnt, in den Kategorien von Erfolg zu denken und zu sprechen, dass Misserfolg Menschen in tiefe Lebens- und Sinnkrisen stürzen kann. Nicht wenige machen den Wert ihres Lebens vom Erfolg abhängig – und nicht wenige werden so auch von anderen beurteilt. „Habt ihr keinen Fisch zu essen?“ – ooooch, da ist doch noch Brot da, und Trockenfrüchte finden sich auch …

Nein! Habe ich nicht! Haben wir nicht! Auch da wieder die Anfrage an Gott: Warum hast du mir das angetan? Warum lässt Gott das zu? Hat Gott Freude am Misserfolg, am zerschlagenen Menschen?

- Schauen wir auf Gott, auf den zerschlagenen Menschen, auf DEN, der in Seiner Mission erst einmal gescheitert ist.

Dr. Robert Nandkisore
Leiter des Pastoralteams, Vertretung der Pfarrei nach außen und Ansprechpartner für Tauf- und Eheseminare und Kirchenentwicklung
Kirchgasse 165343Eltville
Tel.:06123-703770

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